Die ersten Tage war sie etwas schüchtern, aber Opa Gaylord hat wieder eine Aufgabe und zeigt ihr, dass das Leben hier gar nicht so gefährlich ist. ;) Gentleman der er ist, lässt er sie natürlich auch immer zuerst an`s Wasser und geht hübsch zur Seite, wenn sie zu nahe kommt. Dies kann natürlich auch daran liegen, dass die gute Stute doppelt so breit und groß ist, wie er.
Gaylord ist sonst die Ruhe in Person, aber nun soll er aufpassen, und das tut er auch. Wehe, wir wollen mit ihr weiter weg. Dann fängt er an zu wiehern, was er sonst seit Jahren kaum getan hat. Er spart nämlich Energie, wo er kann. Ich glaube, er will mindestens 40 Jahre alt werden, na ja 33 davon hat er schon geschafft.
Die Reiterin hat Kamee sich gleich mitgebracht, so dass ich überwiegend von unten gute Ratschläge geben kann, was auch sehr praktisch ist. Es ist sehr spektaktulär ein Pferd bocken zu sehen, drauf zu sitzen dabei ist weniger gemütlich. Inzwischen hat sie aber verstanden, dass bockende Pferde nicht bevorzugt behandelt werden und das Lob kommt, wenn sie brav ist, so dass sie sehr brav ist inzwischen.
Nun hat sie sich in Ali Baba verliebt und ist hochrossig, was die Konzentration bei der Reiterei nicht zwingend fördert. Aber sie gibt sich sehr viel Mühe und gestern konnte sie schon ganze Bahn brav galoppieren, obwohl noch zwei andere Pferde auf dem Reitplatz waren.
Am liebsten würde sie aber den ganzen Tag kuscheln. Morgens, wenn ich komme, schläft sie auf der Wiese, steht aber sofort auf, wenn sie mich sieht. Nicht etwa, weil sie kein Vertrauen hätte, sondern damit sie vor mir am Zaun ist und gekrault wird.
So freue ich mich im Moment jeden Tag darüber, dass Gaylord um Jahre jünger aussieht und die anderen Pferde friedlich sind. Ein bisschen Gezicke zwischen Kamee und Shine Bright gehört natürlich dazu.
Ich bin gespannt, wen sich Kamee später als Besitzer aussucht, denn auf dem Gestüt, wo sie lebt, gibt es so viele schöne Friesen, dass auch mal welche verkauft werden.
