Montag, 11. April 2016

Ein Seminar mit überraschendem Ende

Gestern war ich  mit vielen anderen Reitern bei einem Votrag in einem Reitstall in der Nähe.

Es ging um das Thema: Wie lernt ein Polizeipferd ruhig und gelassen die erschreckenden Situationen dieses besonderen Pferdealltags zu meistern?

Der Vortragende war selbst jahrelang bei der berittenen Polizei und stellte die jungen Pferde mit ihren Reiter- und Führerinnen, die die Aufgaben meistern sollten, souverän vor. Auch erzählte er einige Anekdoten aus dem Alltag eines Polizisten zu Pferd.

Die gezeigten Pferde und ihre Reiter waren nun nicht von der Polizei. Im Land Schleswig-Holstein wurde die berittene Polizei 1995 abgeschafft.

Die Pferde kannten die Halle und die Aufgaben wurden ein paar Mal vorher geübt, so dass alles ruhig und harmonisch ablief. Sogar über einen kleinen Feuersprung gingen fast alle Tiere anstandslos. Auch Plane, Schirm, Fahne, ein Engpass und weitere Schreckgespenste waren aufgebaut worden, so dass es viel zu sehen gab für Pferde und Zuschauer.

Leider war der Vortrag viel zu schnell zu Ende. Zum Einen war es eine PM-Veranstaltung. Wer da kein Mitglied ist, musste natürlich mehr bezahlen, so dass ich persönlich den Preis ganz schön hoch fand, trotz der hervorragenden Qualität.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich auf dem Weg dorthin bereits mit einem Fotoapparat am Wegesrand Bekanntschaft gemacht hatte...Dort, wo man immer, immer, immer 50 fährt, denn es könnte ja geblitzt werden, hatte ich es geschafft, eine Ausnahme zu machen und bin 60 gefahren. Tja und prompt stand dort so ein unscheinbares Gerät. :(

Außerdem hätte mich ja brennend interessiert, wie ein junges Pferd darauf reagiert, das genau diese Planen, Bälle, Schirme und so weiter noch nie gesehen hat. Da sagte der Vortragende, dass man doch noch mal mit den dortigen Pferden üben könnte. Ach was! Ich also hin zu ihm und gefragt, ob ich nicht mit meinem Pferd noch vorbeikommen könnte. "Kein Problem" lautete die positive Antwort.

Also fuhren wir im Eiltempo nach Hause (aber unter Beachtung sämtlicher Geschwindigkeits- regelungen) und holten den Anhänger hervor. Leider schaffte ich es dann noch, das Bremsseil abzureißen. In der Aufregung hatten meine Freundin und ich uns darauf verlassen, dass der jeweils Andere kontrolliert hatte, dass der Anhänger fest am Zugfahrzeug saß, grrmpfff.

Mein Mann hörte das Gepolter und war zum Glück zur Stelle, den Schaden sofort und in Windeseile zu reparieren. Dann haben wir das verdutzte Pferd, Reitkappe, Handschuhe und Trense eingeladen und schon ging es wieder los.

Shine Bright hat alle Aufgaben brav gemeistert, aber ich bekam erst mal Ärger. Hatte ich doch keinen Kehlriemen an der Trense. Den habe ich aber auch gar nicht bei dem guten Stück. Shiny hat so lange Ohren, dass sie die Trense auf keinen Fall verliert, nur weil da kein Kehlriemen dran ist. :)

Die Stute hat fürchterliche Angst vor Planen und dort hatten wir gleich 3 Stück zum Üben. Nach anfänglichem Zögern folgte sie mir aber überall hin. Die Sache mit dem Rappelsack gefiel ihr auch nicht wirklich und Regenschirme sehen woanders auch ganz anders aus, als zu Hause. Ich war sehr stolz auf sie, dass sie alles nach kurzer Zeit einwandfrei gemacht hat.

Leider ist sie unter dem Sattel weitaus weniger mutig. So fragte ich denn noch, ob es zukünftig Trainingstage dort geben würde. Dies wird wohl der Fall sein, so dass ich gespannt auf unseren nächsten Termin warte.

Vielen Dank für den schönen Nachmittag!

Ali Baba liebt im Gegensatz zu Shine Bright die Arbeit mit der Plane. :) Deshalb durfte er auch gestern zu Hause bleiben!



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