Donnerstag, 22. Mai 2014

Besuch beim Amt, auch das Warten kann spannend sein


Neulich bei der Zulassungsstelle..........:)

Ich hatte stolz einen neuen Gebrauchten erworben! Nein, kein Auto, sondern einen Pferdeanhänger.

Nachdem ich mir von der Versicherung eine Nummer für die Anmeldung hatte mailen lassen und das Wunschkennzeichen per internet ausgesucht war, fuhr ich los.

Dienstags sollte es wohl nicht so voll sein wie Montags und im Stau stehen wollte ich auch nicht. Daherbegab ich mich ganz gemütlich um 10.00 Uhr auf die Reise.

Mein Mann hatte mir schon erzählt, dass der nette Mitarbeiter, der die Wartemarken verteilte, durch einen Touchscreen-Bildschirm ersetzt wurde. Aha! Auch, dass der Zoll jetzt für die Steuern zuständig war, sowie Bezahlung derselbigen nur noch per Lastschrift möglich war, wusste ich.

Bei der Ankunft ging ich also  zielstrebig am Bildschirm vorbei, um mir erst Mal ein Formular zu organisieren, indem ich, fast freiwillig, mein Einverständnis zur Abbuchung der fälligen Kraftfahrzeugsteuer unterschrieb.

Sodann auf zum Bildschirm. Ich finde so etwas ja witzig, hatte glücklicherweise auch keine Probleme, was man beim HVV-Automaten (Bus und Bahn rund um Hamburg) nicht immer behaupten kann. Nach kurzem Überlegen hatte ich es geschafft, eine Wartemarke auszudrucken. Wow!

Dann setzte ich mich dem Flatscreen gegenüber auf einen Stuhl  und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Auf einer großen Anzeigetafel wurde die jeweiligen Nummern eingeblendet mit Angabe des jeweils  zu betretenden Raumes und des Platzes an dem man sich einfinden sollte.

Nach ungefähr zehn Minuten merkte ich, dass mein Kürzel, welches vor der Nummer stand am seltensten  auf der Tafel erschien. Das war nun doof! Ich war  doch sicher gewesen, nach spätestens einer halben Stunde wieder nach Hause fahren zu können. "Z" wie Zulassung war aber wohl nicht angesagt, so dass es mir nichts nützte, dass nur 8 Leute vor mir dran waren.

Daraufhin fing ich an, die Menschen um mich herum genauer zu beobachten. Einige kamen mit vielen Nummernschildern unter dem Arm, wohl Händler. Andere hatten den Aufkleber noch nicht abgekratzt vom alten Nummernschild und mussten quasi "nachsitzen", um das Schildchen abzukratzen im Vorraum. Ein Mann kam mit einem asbachuraltem Nummernschild. Ich hoffte, er wollte das Fahrzeug nur ummelden. Das Schild musste mindestens 40 Jahre alt sein.

Einige Leute hatten richtig Glück. Sie hatten ein anderes Kürzel und kamen direkt an die Reihe. Aber das Interessanteste war, zu beobachten, wie der Eine oder Andere hereinkam, den Mann am Schalter suchte, dann vor dem Bildschirm stand und einfach ratlos war. Altersunabhängig war wohl jeder Zweite überfordert damit, den Bildschirm zu bedienen. Ein Herr, der schon lange warten musste, er hatte wohl auch eine Z-Nummer, saß fast direkt neben dem Bildschirm und half, wo er konnte.

Nachdem der Mann aber doch endlich an der Reihe war, wurde es mit den Helfern rar, dabei hätte doch jeder, der schon eine Nummer hatte, das Ding bedienen können müssen! Also half ich dann noch drei oder vier Personen. So ging die Zeit deutlich schneller vorbei und schwupps war ich dran. Vorher erklärte ich noch Mutter und Sohn, die neben mir saßen, dass man die Steuer nur noch per Lastschrift bezahlen könne und ein Formular ausfüllen müsse und natürlich wo dieses zu finden sei.

Was machen die armen Leute denn, wenn niemand da ist, den man fragen kann??? Ich stiefelte also in Zimmer 1, Platz 1. Eine sehr freundliche Dame erklärte mir, was nun zu tun sei. Ich zeigte ihr das Kennzeichen und meinen ausgedruckten "Wunschzettel" und fragte erst mal, ob die sehr lange Nummer auf das kurze Schild passen würde. Sie maß das gute Stück aus, war sich aber auch nicht ganz sicher und schickte mich zunächst zum Schilderladen. Ich könne dann sofort wieder-kommen, ohne eine neue Nummer zu ziehen, meinte sie. 

Fünf Minuten später kam ich, stolz wie Oskar,  mit dem Kennzeichen an. Hatte geklappt. Der Rest dauerte drei Minuten. Ich erzählte dann der Dame noch, dass es sehr spannend sei, gegenüber vom Nummernkasten zu sitzen, um einen Hinweis darauf zu geben, dass man vielleicht doch einen Mitarbeiter abstellen sollte, um  zu helfen. Aber ich glaube, sie verlässt sich darauf, dass zur Not immer noch jemand kurz nachfragen kann und einfach ohne Wartemarke bei ihr hereinschneit.

Aber schade ist es doch, dass der Mitarbeiter ersetzt wurde durch ein Stück Elektronik!


 

 

 

 

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