Mittwoch, 28. Mai 2014

Maulkorb, Fressbremse, Sandauslauf und ähnliche Pony-Schikanen

Meine Ponys sind zu dick! Ich kann es drehen und wenden, wie ich will. So geht es nicht weiter.


Die guten Tierchen sehen das natürlich völlig anders. So lange man keine Leistung erbringen soll, stört das Gewicht überhaupt nicht. Nun, sie sollen doch aber was leisten. Aber vor allen Dinge sollen sie weder Hufrehe noch Sommerekzem bekommen.

Wenn man merkt, dass beim Pferd der Mähnenkamm außergewöhnlich fest ist, ist höchste Eile geboten. Das ist für mich der Vorbote eines beginnenden Sommerekzems oder jedenfalls eines starken Juckreizes. Dieser befällt die Pferde dann natürlich auch am Schweif.  Zum Einen sehen eine abgescheuerte Mähne und ein zerrupfter Schweif nicht unbedingt schön aus. Zum Anderen möchte man natürlich gesunde Pferde haben.

In diesem Jahr ist es wie verhext mit dem Wetter. Entweder Regen ohne Ende, so dass alles unter Wasser steht oder Sonne und mindestens 25 Grad. Da weiß man gar nicht, was man anziehen soll. Denn es kann auch alles an einem Tag sein, inclusive Überschwemmungen. Das Gras aber scheint sich darüber zu freuen. Es wächst mehr als sonst und weder der echte Rasenmäher, noch die Bio-Rasenmäher kommen mit dem Fressen hinterher.

Nun gibt es einige Möglichkeiten, das Gras kurz zu halten, oder die Ponys dünn zu halten. Man kann öfter mit dem Rasenmäher auf den Wiesen nachmähen. Sinnvoller ist natürlich ein Mähwerk, welches an den Trecker angeschlossen wird. Haben wir aber noch nicht. Insgesamt zweieinhalb Hektar mit dem Rasenmäher zu bearbeiten  und das möglichst jede Woche? Da tritt auch der beste Ehemann, sowie der schönste Mäher in den Streik. Das fällt also flach.

Man kann die Pferde ja auch mehr bewegen. Dazu braucht es nur ein bisschen mehr Zeit und wenigstens halbwegs annehmbares Wetter. Das scheidet auch aus, denn es scheitert ja im Moment vieles an den komischen Witterungsverhältnissen.

Ein paar Pferde oder Kühe ausleihen? Gute Idee. Leider steht die große Wiese durch die Witterungsverhältnisse öfter mal unter Wasser, so dass ich meine Pferde nach Hause in den Stall holen muss. Da passen aber nicht noch zehn Kühe oder Pferde extra `rein. Ist also nix.

Das eine Pony hat schon die ganze Weidesaison einen Maulkorb und eine Fressbremse abwechselnd drauf.
Die kleine Dame wird leider schon dick, wenn sie eine Grastapete sieht! Sie kommt damit gut klar. wenn es Scheuerstellen geben sollte, was selten der Fall ist, tausche ich den einen gegen den anderen Maulkorb.
Das geht super. Gelegentlich baut sie sich so ein Teil selbst ab. Dann ist das große Suchen auf der Wiese angesagt, und sie hat mal einen Tag, wo sie "voll reinhauen" kann. Das hält das Pony bei Laune und mich auf Trab. Ist ja dann auch gut für meine Figur.

Pony Nummer zwei hat das ganz andere Sorgen. Bis zu diesem Jahr ist er immer glimpflich ohne Hilfsmittel davon gekommen. Er war wohl mal zu dick, aber ein bisschen mehr Training und gut war es. Dieses Jahr sieht er von Weitem super gut aus und glänzt wie eine Speckschwarte. Ein Bild von einem Pferd. Bei näherer Betrachtung sieht er aus wie einem Ritterfilm entsprungen, nur dass sein Rüstungspanzer direkt an ihm dran ist, in Form von gleichmäßig verteiltem Fett. Der Mähnenkamm unbeweglich, als wäre wirklich Metall da drin. Nicht X-Man, sondern X-Horse, o.k.

Ich wagte also einen Versuch mit der Fressbremse. Am nächsten Tag stand ein armseliges Häuflein Pferd auf der Wiese. Ja, er hatte das Teil noch brav um. Aber er hatte sofort Scheuerstellen davon bekommen. Nun mochte er gar nichts mehr fressen und war todunglücklich. War also eine schlechte Idee von mir.

Jetzt habe ich es so gestaltet, dass ein Pony mit Maulkorb auf der großen Wiese steht. Zur Gesellschaft steht Opa dabei. Opa ist 32 Jahre alt und kann fressen so viel er will. Da ihm schon ein paar Zähne fehlen, hat er sozusagen eine eingebaute Fressbremse. Die beiden ärgern sich jetzt auch noch über die fehlenden anderen zwei Pferde, so dass sie ein paar Mal am Tag die Wiese rauf und runter laufen.

Die anderen Beiden habe ich jetzt zu Hause. Sie können  fast den ganzen Tag auf eine kleine Wiese und in den Stall, wo nicht so viele Viecher `rumfliegen. Die Gefahr des Scheuernwollens wegen Mücken, Fliegen und co. ist also schon deutlich eingedämmt. Außerdem wird der "Kleine" täglich ein paar Stunden alleine in den Auslauf gesperrt wo er hier und da Grashalme findet und sich damit beschäftigt, Leute anzustarren, die ihn aus seinem Gefängnis befreien sollen. Sie können ihn auch wahlweise stundenlang kraulen. Das ist genau so gut.

Die Große schaut derweil von der anderen Zaunseite gelegentlich zu ihm herüber und kaut ihm was vor.
Also Großpferd hat sie den Vorteil, dass sie fast fressen kann, so viel sie will. Sie hat trotzdem eine gute Figur. Im Moment ist also alles geklärt. Aber lieber hätte man die Herde zusammen. Aber da spielt Opa nicht mit. Er will auf jeden Fall auf die große Wiese und damit basta!

Nun warte ich, bis die ganz großen Wachstumsschübe beim Gras vorbei sind und dann können sie alle wieder zusammen auf der großen Wiese `rumtoben.

Und wie löst ihr diese Probleme?

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