Donnerstag, 23. Oktober 2014

Umweltbewusstsein und Pferdehaltung

Manchmal stellt sich mir die Frage, was man tun kann, um ein wenig Umweltbewusstsein walten zu lassen, ohne gleich zur Öko-Tante werden, wie mein Sohn zu sagen pflegt.

Ich werfe dann auch schon mal einen Blick in den Stall und schaue, aus was für Materialien zum
Beispiel die Sachen sind, die ich so habe.

Klar, wasserdichte Pferdedecken können nicht handgestrickt sein und meine Biothane-Trensen sind nun definitiv auch aus Kunststoff.

Aber ich benutze zum Beispiel nur wenige Decken mit Fleece-Füllung. Fleece ist für mich reinste Plastiktüte, außerdem lädt es sich elektrisch auf und lässt meine Haar zu Berge stehen. Es ist aber gar nicht so einfach, heutzutage schicke Abschitzdecken zu finden, die nicht aus Fleece sind.

Leckerlis müssen auch nicht in Plastiktüten verkauft werden, sondern es gibt inzwischen genügend Anbieter, die diese in Papiertüten verkaufen. Nebenbei bemerkt macht es auch Spaß, die Leckerchen selbst zu backen. Noch einfacher ist natürlich die Alternative, altes Brot in Würfel zu schneiden und
dann durchtrocken zu lassen. Aber nun mag ja nicht jeder Brot füttern, wobei es meinen Pferden bis jetzt noch nicht geschadet hat.

Auch beim Putzzeug gibt es inzwischen ganz viel Plastik, aber diese Bürsten sind dann natürlich auch sehr pflegeleicht. So muss man wohl immer abwägen, was einem im Einzelfall wichtiger ist. Kauft man aber qualitativ hochwertige Artikel, wobei es sich nicht unbedingt um irgendwelche Sachen von großartigen, aber teuren Markenfirmen handeln muss, halten diese natürlich entsprechend lange.
Das finde ich dann besser, als Dinge zu kaufen, die hübsch aussehen, aber nach einem Jahr im Mülleimer landen.

Gerade bei Halftern sehe ich das Problem. Ein gutes Halfter kann nicht 5,-- Euro kosten. Bei den günstigen Varianten sind entsprechend minderwertige Beschläge verarbeitet, wie sollte es auch sonst zu dem Preis kommen? Und wer mag schon angerostete Halfterringe? Außerdem ist das Material natürlich meist dünner, so dass es viel schneller verschleißt und kaputt geht.

Auch bei Reitschuhen, -stiefeln und Chaps kann man auf Qualität achten. Natürlich braucht ein Kind, dass ein Mal in der Woche reitet, keine Lederstiefel. Aber sind Reitschuhe aus Leder dann nicht besser für die Füße und die Umwelt, als Gummistiefel? Bei uns ist natürlich oft der Reitplatz und der Auslauf sehr matschig, da habe auch ich dann Neopren- oder Gummistiefel an. Aber in großen Reitställen mit Halle wäre es doch möglich mit Lederschuhen und Chaps zu reiten. Denn Chaps wird man immer wieder gut los, wenn das Kind herausgewachsen ist.

Bei vielen Artikeln achtet man auch schon gar nicht mehr darauf, dass sie aus Kunstmaterialien sind, habe ich gemerkt. Man versuche nur, eine Reithose mit Echtlederbesatz zu bekommen. Dies ist im Standardreitgeschäft schon nicht mehr möglich. Natürlich trocknet Kunstleder besser und wird auch nicht hart, aber kann es das Ziel von uns Allen sein, nur noch künstliche Sachen zu tragen?

Ich hoffe, dass sich hier bald ein Wandel zeigt, der verantwortungsbewussten Umgang mit Produkten aus Kunststoff wieder mehr forciert. Denn es handelt sich immerhin um Artikel aus Erdöl, und das ist wohl auch nicht unbegrenzt vorhanden.

Vielleicht reicht es auch schon, sich nicht jedes Jahr fünf neue Schabracken zu kaufen, sondern die alten zu benutzen, bis sie kaputt gehen. Oder man verschenkt sie an Jemanden, der sie noch nutzt und schön findet, wenn man sie selbst nicht mehr leiden mag.

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