Freitag, 20. Juni 2014

Geister und Gespenster auf dem Reitplatz!

Pferde haben manchmal seltsame Ideen. Meine "Kleinste" Shine Bright sieht im Moment überall
Gespenster. Nachdem seit Wochen Hindernisstangen auf dem Reitplatz liegen, sind diese plötzlich gefährlich. Der Nachbar schärft in seinem Garten die Sense! Oha ist er etwa der Sensemann?
Die Strandkorbabdeckung wagt es, sich bei Wind selbständig zu bewegen, das geht gar nicht.

Mein Pferd hüpft jetzt also täglich von links nach rechts, macht Riesensätze, die wirklich für ein Pferd, das überhaupt nicht springen will, einer Olympiade würdig sind. Leider finde ich das nicht sehr entspannend, sondern  denke mir so manches Mal, dass Tennis spielen eigentlich auch ein schöner Sport wäre............

Das Schönste an der Sache ist, dass die gefährlichen Sachen im Laufe der Reitstunde immer weniger gefährlich werden, denn irgendwann muss sie sich mal auf mich konzentrieren. Leider kann sie das aber noch nicht sehr lange, so dass die Dinge spätestens kurz vor Schluss sie alle wieder attackieren.

Man denkt sich dann, na ja, heute war es windig und kalt, morgen ist ein besserer Tag. Weit gefehlt, am nächsten Tag ist es brüllheiß, für einen halben Vollblüter erst recht ein Grund den wilden Max zu machen.

Nächster Gedanke: ach gestern hat es doch am Ende geklappt, sie wird sich wohl erinnern, dass alles halb so wild war. NEIN! Ich weiß nicht, ob junge Pferde schon Alzheimer haben, aber sie erinnert sich nicht.
Allerdings habe ich das vage Gefühl, dass sie sich auch gar nicht erinnern möchte.

Aber wenn ich sie einen Tag ordentlich bewege, müsste es doch am nächsten Tag besser sein. Sie wird doch ein bisschen ausgepowert sein und ihren Spiel- und Renntrieb ausgetobt haben. Na ja, vielleicht ein wenig, aber eigentlich eher nicht. Puh, junge Pferde sind manchmal wirklich anstrengend.

Auf der anderen Seite ist es natürlich auch schön, dass man weder Gerte noch Kraft braucht, um sie
vorwärts zu reiten. Eine Schlaftablette unter dem Sattel ist auch nicht das, was ich  möchte. Und wenn sie
alleine oder mit den anderen auf der Wiese herumgallopiert, sieht es wunderschön aus. Das muss man ihr lassen.

Aber ich gebe zu, dass ich manchmal sehr blass werde auf diesem Pferd. Mit dem Alter tun  nicht nur die Knochen mehr weh, wenn man herunterfällt, sondern man hat es sich im Laufe der Zeit doch gemerkt, dass ein Sturz keine schöne Sache ist.

Also jeden Tag auf ein Neues mit viel Ruhe und Geduld versuchen, das Pferd auf Kurs zu halten. Zu nett darf ich aber auch nicht sein, dann tanzt sie mir direkt auf der Nase herum. Also statt Augen zu und durch, lieber Beine zu und durch!

Siehe da, jetzt wo ich ihr mitgeteilt habe, dass ich ihr unsägliches Verhalten veröffentlichen werde, ging es heute schon viel besser. :)

Wer weiss aber, ob sie sich morgen noch daran erinnert?

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