Dienstag, 17. Juni 2014

Reithosentest, Testreithose...das klingt spannend!

Was soll das denn? In den Kleinanzeigen eines gängigen Online-Anbieters las ich, dass Testreithosen zu vergeben wären. Hä?

Neugierig, wie ich nun mal bin, habe ich direkt eine Mail hingeschrieben. Die schnelle Antwort enthielt einen Fragebogen mit für mein Empfinden, teils ungewöhnlichen Fragen. Die meisten konnte ich ohne Bedenken beantworten, aber zum Beispiel die Frage: "Wo bewahren Sie Ihre Hose auf?" fand ich seltsam.

Nach einigem Hin und Her und plausiblen Erklärungen war es dann aber soweit. Die Hose wurde geschickt.
Ich sah mir das gute Stück an und dachte, dass sie viel zu schade für den Stall wäre. Sehr weiches Leder, vom Schnitt schon fast als elegant zu bezeichnen, einfach schick.

Die erste Anprobe zeigte, dass meine Oberschenkel das gute Stück für zu eng hielten. Damit würde ich nicht mal auf ein Shetland-Pony kommen. Ich überlegte schon, spontan 5 Kilo abzunehmen, aber erstens geht das beim besten Willen nicht so schnell und zweitens nehme ich sowieso erst als letztes an den Beinen ab.

Nun gut, ich schaute mir die Hose zwei Tage lang an und dachte mir, dass ich sie doch erst mal im Hause tragen könnte, ohne Kniebeugen oder Ähnliches zu machen. Und siehe da, nach ein paar Tagen saß die Hose wie angegossen, da das Leder sich an den gewünschten Stellen gnädigerweise anpasste.

Irdendwann war es an der Zeit, die Hose zu Pferde zu tragen. Ich war sehr skeptisch, denn Innennähte an Reithosen verheißen nichts Gutes. Auch der Futterstoff erfreute mich nicht. In meiner Fantasie sah ich mich bereits mit blauen Flecken an den Innenseiten der Beine konfrontiert und schlimmstenfalls sogar aufgescheuerten Innenseiten der Knie.

Doch die Hose sollte mich eines Besseren belehren.

Sie kneift nicht, scheuert nicht und ist super  bequem. Mit dem Futterstoff hatte ich leider recht. Er hat bereits an den reiterrelavanten Stellen aufgegeben, da er dann nicht so dehnbar ist, wie die Hose selbst. Die Reithose ist im Stil einer Jodhpurhose gehalten und bei mir rutscht das gute Stück gerne mal ein wenig hoch beim Reiten. Ich habe aber mit anderen Reitern gesprochen und festgestellt, dass viele dieses Problem mit ihren Hosen haben. Eine junge Frau, die Schneiderin ist, hat ein gutes Patent gefunden, damit ihre Jodhpurhose nicht mehr rutscht. Das kann ich natürlich aber nicht einfach in "meine" einnähen, da ich sie wieder zurückgeben muss.

Auch hier im tiefsten Norden hatten wir neulich einen wirklich heißen Tag. Da ist eine Lederreithose auch nicht kühler, als eine andere. Aber als ich auf`s Pferd wollte  merkte ich, wie der Futterstoff streikte und anfing, an den Beinen zu kleben. Nicht lustig! Ich war allerdings auch nicht darauf eingestellt zu reiten, denn das hätte ich mir denken können. Eine kleine Reitschülerin bat mich aber, mit ihr auszureiten. Da half es nur, ruhig sitzen zu bleiben und gelegentlich zu versuchen, den Stoff von den Beinen zu lösen.

Mein ganz großes Problem bei dem Test ist, dass man Bilder machen soll. Jeden Tag und möglichst viele mit mir drin...Ich hasse es fotografiert zu werden, und das sieht man ganz deutlich. Leider hat auch noch eine Speicherkarte aufgegeben, wahrscheinlich weil ich immer so ein böses Gesicht gemacht habe ;), so dass auch noch so einige Bilder weg sind. Jetzt schicke ich die Fotos ein Mal pro Woche zu der Firma und lösche die Bilder direkt und ja, ich versuche ein netteres Gesicht aufzusetzen (wenigstens manchmal). Das funktioniert im Moment ganz gut.

Die Reitschüler und die Familie freuen sich jedenfalls, dass ich sie immer wieder anquatsche, Fotos zu machen.

Am Anfang habe ich noch einen Fragebogen ausgefüllt, den ich mir wieder durchlesen werde, wenn der Test zu Ende ist und ich die Reithose zurückschicken werde. Ich bin gespannt, wie sich meine Meinung dann geändert hat.

Im Moment sitze ich auf meinem Lieblingssessel, den Laptop auf den Knien. Da ist die Reithose dann am allerbequemsten. :)




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