Samstag, 8. Februar 2014

Ich will kein Pferd kaufen....

Ach ja, es ist doch schön, wenn alles so bleibt, wie es ist.

Für verschiedene Leute hatte ich mir deren Pferde-Favoriten in diversen
Verkaufsforen angeschaut.

Gut, dass ich auf keinen Fall ein neues Pferd wollte...

In einem der Foren stolperte ich jedoch immer wieder über eine Anzeige. Für mich eigentlich sowieso völlig uninteressant, denn was ich mir niemals (wieder) kaufen würde:
Stute, Widerristhöhe über 162cm, schwarz-braun, Hannoveraner, Kopper, junges Tier, welches noch nicht eingeritten ist, kleine Hufe, reinstes Dressurblut.

So kam es, wie es kommen musste. Ich schrieb eine Mail aus Spaß zu dem Züchter, welcher eben genau so ein Tier abzugeben hatte. Konnte ja nichts passieren, wollte und brauchte ich  ja nicht.

Die Leute waren sehr freundlich und nach einigen Mails vereinbarten wir doch einen Termin zum Anschauen. Vorher hatte ich durch Tierkommunikation  erfahren, dass dieses Pferd mich nur kennen lernen wollte, aber ich müsste ihre Schwester besuchen. Die bräuchte mich, und ich müsste etwas Blaues anhaben, wenn ich vorbeikäme.

Einen Tag vor dem geplanten Besuchstermin erhielt ich dann eine Nachricht, dass das Pferd per Telefon verkauft sei. Der zukünftige Besitzer hatte die Stute nicht mal angeschaut. Gleichzeitig wurde mir mitgeteilt, dass die Vollschwester dazu noch abzugeben wäre. Etwas teurer, auch Kopper und leider nicht lackschwarz, sondern schwarz-braun.

Ich mailte zurück und erklärte, dass ich mir die Stute dann am darauffolgenden Wochenende anschauen wollte. Am nächsten Tag erhielt ich einen Anruf, dass diese Stute sich nachher jemand anschauen würde, sie würden sich dann aber noch mal melden, falls der Interessent die Stute nicht nehmen würde.

So wartete ich denn und versuchte auch, nochmals jemanden dort zu erreichen, was mir aber leider nicht gelang. Mein Mann kam am dem Tag schnell von der Arbeit nach Hause gerauscht und meinte,
dass die sich noch melden würden.

Es war 17.50 Uhr, als das Telefon klingelte. Der Kunde hätte die Stute nicht genommen, sie könne ja gar nicht springen. Einem Impuls folgend sagte ich dann, dass wir sofort losfahren würden, damit
wir die Fähre bekommen könnten, um das Pferd dann noch im Hellen zu sehen.

Mein Mann sprang ins Auto, ich noch in meinen alten Stallklamotten dazu. Es war eigentlich unmöglich, die Fähre zu bekommen, da die Fahrzeit dorthin eine halbe Stunde beträgt. Um 18.22h kamen wir am Fähranleger an, nachdem wir zuvor einen wunderschönen Regenbogen gesehen hatten.

Die Fähre sollte um 18.15 Uhr ablegen, hatte sie aber nicht gemacht. Sie schien auf uns zu warten,
denn sobald wir auf der Fähre waren, fuhr diese los, obwohl sie immer noch nur zur Hälfte voll war.

Da ich kein Navi habe, hatte ich die Route bei Google ausgedruckt. Die Straße sollte am Deich heißen, aber es war weder Wasser noch Deich in Sicht. Nach einer endlosen Fahrt auf einer schmalen, klitzekleinen, Straße wollten wir dann doch umdrehen.

Der Weg schien ins Nirvana zu führen. Sollte uns ein Trecker begegnen, hätten wir uns sowieso in Luft auflösen müssen. Wir entschieden uns, dem Weg noch 500 Meter zu folgen und dann die Sache abzublasen.

Nach 450 Metern erschien wie aus dem Nichts ein Deich, die dazugehörige Straße und kurze Zeit später das kleine Gestüt.

Die Stute hatte überhaupt keine Meinung, sich noch mal aus dem Stall zu bewegen, ließ sich aber dann von mir anschieben, 4-jährig wohl gemerkt und nie fremde Menschen gesehen, außer zum Fohlenbrennen.

Der Züchter ließ sie auf einem Platz laufen. Sie war sehr artig, hatte gute Bewegungen, aber keine Meinung noch mal einen schönen Galopp zu zeigen. Dafür ließ sie sich ohne Weiteres von mir einfangen und wieder zum Stall bringen.

In der Box angelangt, lugte auch ihre Schwester, die über Eck in einer anderen Box stand, heraus. Sie sah sehr traurig aus. Beide Pferde meinten dann, mich überall am Kopf anschnuppern und liebevoll kraulen zu müssen. :)

Der Züchter holte danach die Papiere und erklärte, dass sie kein Geld in Stuteneintragung oder Beritt gesteckt hätten, da die Beiden so stark koppen würden. Damit könne man sein Geld nicht wieder herausbekommen, was ja leider auch stimmt.

Nachdem der Herr meinen Mann und mich alleine gelassen hatte, dachte ich mir nur, dass wir jetzt brav nach Hause fahren würden. Es war ein Erlebnis, und wir hatten auf Wunsch der älteren Stute ihre Schwester besucht. Ich schaute an mir herunter und stellte fest, dass ich von Kopf bis Fuß in blau gekleidet war, was sonst eher nicht der Fall ist.

Ich hatte aber die Rechnung ohne meinen Mann gemacht. Er, der höchstens Arbeit mit den guten Tieren hat und sich freiwillig nicht aufs Pferd setzt, war nun der Meinung, dass man so nette Pferde nicht dalassen könnte. Am liebsten würde er beide nehmen!!!

Oh je! Und nun? Ich wandte ein, dass ich den Weg nicht mit dem Pferdeanhänger fahren würde und über die Fähre schon mal gar nicht mit einem jungen Pferd. Außerdem hätte ich keine Lust, noch eine Ankaufsuntersuchung zu bezahlen, nein und noch mal nein.

Ein kurzes Gespräch mit dem Besitzer, und er war bereit, die Stute zu bringen und die Kosten für die AKU zu übernehmen.

EIN HANDSCHLAG und zack PFERD GEKAUFT!

Später mehr zu Shine Bright, die ein wunderbares Pferd ist und sich gut eingelebt hat. :)




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen