Montag, 3. November 2014

Sattelanpassung, ein großes Thema, wenn man ein kleines Pferd hat!

Mein Pony glaubt, dass es ein Springpferd ist. Wer die Geschichte von dem Zebra kennt, dass ein Rennpferd werden wollte oder vom legendären Vollbluthengst Seabiscuit gehört hat, der trotz eines schweren Unfalls dass erfolgreichste Rennpferd seiner Zeit wurde, wird sich sagen, dass das wohl möglich ist.

Mein Pony hat kurze Beine, einen langen Rücken und ist sehr sehr barock vom Typ. Ein Welsh-Cob vom Feinsten eben. Ich hatte ihn als Jährling gekauft, um ihn zu fahren und um Dressur zu reiten.
Aber da ist bis heute nichts zu wollen. Fahren geht gar nicht und Dressur ist ein notwendiges Muss für ihn.

Im Schritt hat er auf einem Turnier in der Einzelwertung mal ein glatte 10 bekommen, im Trab hat er schon das nachbarliche Trabrennpferd locker verheizt, aber Galopp ist eigentlich nicht seine Gangart. Nun ja, im Springsport wird zwischen den Hindernissen galoppiert, also gibt er Alles, um wie ein Großer zu laufen.

Wenn er gut drauf ist, schafft er auch die Distanzen von den Großpferden. Da ich ihn habe als Pferd eintragen lassen und nicht als Pony, muss er immer bei den Großen mitlaufen.

Er gibt sich Mühe ohne Ende und hat sehr viel Freude am Springen. Er verweigert eigentlich nicht und kämpft bis zum Umfallen. Gebe ich eine falsche Hilfe oder verschätze ich mich in der Distanz, rettet er uns, wo er kann. Dies bedeutet aber auch, dass er manchmal sehr sehr weit und hoch springt.

Und da fängt das Problem an. Ich hatte einen Springsattel, den mir mein Sattler zurechtgebastelt hatte. Ein County-Showsattel, die oberen Sattelblättern wurden abgemacht, auf die unteren kamen Pauschen von Passier dran. Außerdem wurden die Strippen so verändert, dass man mit einem Kurzgurt reiten kann.

Leider konnte man diesen Sattel irgendwann nicht mehr ändern. Er hatte Kammerweite 36" und wurde irgendwann zu weit.

Ich brauche einen Sattel mit Kammerweite 34" ca., obwohl Ali Baba gewillt ist, mit jedem Sattel zu springen. Ist ja aber nicht so gut für seinen Rücken. Das nächste Problem ist, dass ich nur 162 "groß" bin und entsprechend kurze Beine habe und auch mein Hintern passt zum Rest. :) Also brauche ich für mich den Sattel in der Sitzgröße 17" und auch noch mit kurzen Sattelblättern.

Ich hatte dann einen schönen Monoblattsattel gefunden. Herrlich, man sitzt dicht am Pferd und er ist auch viel gemütlicher, als der alte County. Leider sind die Pauschen recht weich und zudem noch winzig, so dass mein Halt dort oben gleich Null ist, wenn mein  Pferdchen einen seiner Riesensätze macht.

Außerdem hat Ali Baba die Angewohnheit sich den Weg zu merken, wenn man ein Mal im Training einen Parcours eingeschlagen hat. Da er glaubt, dass ich zu blöde bin, mir beim zweiten Mal die Richtung zu merken, schlägt er dann seinen Weg vor, indem er sich spontan mal nicht mehr lenken lässt und prompt in die andere Richtung läuft. Kein Problem, wenn die Knie dann Halt finden, aber wehe man rutscht über die Pauschen. Schwupps, ist man unten.............Der Gute  hat nämlich auch einen Hals, wie ein Hengst und entsprechend Kraft, um seinen Weg durchzusetzen.

Da das Pferdchen eben tonnenförmig ist und ich beim besten Willen keine FN-Lehrbuch-Reiterbeine habe, haben wir also ein Problem. Entweder ein Maßsattel, oder suchen, suchen, suchen. Im Moment versuche ich es mit Letzterem. Und es gibt ja so viele Springsättel...................nur leider keine für uns passenden.

Der Sattler meines Vertrauens kam an, sah mein Pferd und mich an und meinte nur: "So breit hatte ich ihn aber nicht in Erinnerung! Da habe ich nichts Passendes, ich werde mal suchen..."

Selbstverstänldich hat Ali Baba auch einen ziemlich geschwungenen Rücken, wo man nicht einfach einen X-beliebigen Sattel mit geradem Baum und Polsterung drauflegen kann.

Nachdem ich in diesem Jahr aber schon drei Mal vom Pferd gefallen bin, weil keine Pausche da war, als ich sie brauchte, werde ich weitersuchen und die Hoffnung nicht aufgeben.


Aber der Dressursattel passt, wurde er doch für uns beide extra gemacht. :)


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